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Saisonarbeit – das musst du als Arbeitgeber beachten

Saisonarbeit – das musst du als Arbeitgeber beachten

Ohne die Kristallkugel rauszuholen, können wir behaupten, dass es Zeiten im E-Commerce-Jahr gibt, die ein erhöhtes Arbeitsaufkommen garantieren. Dazu gehören beispielsweise die Black Week und vor allem die Weihnachtszeit. Damit alles reibungslos läuft, ist es im Vorhinein meist nötig, auf das erhöhte Bestellaufkommen vorbereitet zu sein. Das bedeutet beispielsweise, zusätzliche Mitarbeiter – sogenannte Saisonarbeiter – einzustellen, die über diesen Zeitraum aushelfen. Was du bei der Beschäftigung von Saisonarbeitern beachten solltest, erfährst du hier.

Was ist Saisonarbeit?

Saisonarbeit bezieht sich auf temporäre Arbeitsverhältnisse, die normalerweise mit bestimmten Jahreszeiten oder Ereignissen verbunden sind. Die Dauer der Saison kann variieren, von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten. Ein Saisonarbeitsvertrag regelt die Bedingungen der Beschäftigung.

Was ist eine Saisonarbeitskraft?

Ein Saisonarbeiter ist jemand, der vorübergehend in einer saisonalen Branche arbeitet. Diese Arbeitskräfte werden oft speziell für die Hochsaison eingestellt und haben befristete Verträge. Saisonarbeiter können in Vollzeit oder Teilzeit arbeiten, je nach Bedarf des Arbeitgebers.

Laut dem Gesetz gibt es eine einzige Definition, die sich nur auf eine Besonderheit im Meldeverfahren der Sozialversicherung bezieht.

Ein Saisonarbeitnehmer ist ein Arbeitnehmer, der vorübergehend für eine versicherungspflichtige auf bis zu acht Monate befristete Beschäftigung in die Bundesrepublik Deutschland gekommen ist, um mit seiner Tätigkeit einen jahreszeitlich bedingten jährlich wiederkehrenden erhöhten Arbeitskräftebedarf des Arbeitgebers abzudecken“ (§ 188 Absatz 5 Satz 6 SGB V).


In welchen Branchen ist Saisonarbeit verbreitet?

Saisonarbeit erstreckt sich über verschiedene Branchen, darunter Landwirtschaft, Tourismus, Gastgewerbe, Bauwesen, aber ist auch im Bereich E-Commerce üblich. Beispiele für Saisonjobs sind die Ernte auf Bauernhöfen, Skilehrer in Skigebieten, Hotelangestellte während der Feriensaison oder Mitarbeiter für Verpackung und Versand im Online-Handel während des Weihnachtsgeschäfts. Saisonarbeiter sind nicht ausschließlich aus dem Ausland – auch nationale Staatsbürger können eine saisonal begrenzte Arbeit übernehmen.

Saisonarbeit im Online-Handel

Wie schon in der Einleitung erwähnt, werden gerade im Online-Handel zur Weihnachtszeit Saisonkräfte benötigt. Das erhöhte Bestellaufkommen erschwert einen gewohnten reibungslosen Ablauf. Um zu garantieren, dass die Kundschaft ihre Ware fristgerecht erhält, ist eine aufgestockte Mitarbeiterschaft die Lösung. Gerade in den Logistik-, Sortier- und Verteilzentren muss es schnell gehen und hier können zusätzliche helfende Hände wahre Weihnachtswunder bewirken.

Welche Ansprüche haben Saisonarbeiter?

Saisonarbeiter haben in der Regel die gleichen Rechte wie andere Arbeitnehmer, einschließlich des Mindestlohns und des Anspruchs auf bezahlten Urlaub. Auch der Anspruch auf Pausen ist gleich geregelt. Bei einer täglichen Arbeitszeit von 6 bis 9 Stunden steht Arbeitnehmern spätestens nach 6 Stunden eine Pause von 30 Minuten zu. Bei über 9 Stunden am Tag haben Arbeitnehmer Anspruch auf eine Pause von 45 Minuten. Pausen werden nicht als Arbeitszeit berechnet und somit auch nicht bezahlt. Mehr zum Thema Pausenregelung findet ihr hier.

Voraussetzungen der Saisonarbeit für ausländische Arbeitskräfte

Saisonarbeitskräfte werden oft aus anderen EU-Mitgliedstaaten rekrutiert, beispielsweise als Erntehelfer während der Spargel- und Erdbeersaison. Es ist erforderlich, zu überprüfen, ob die betreffende Person in ihrem Heimatland einer Beschäftigung nachgeht. Falls dies nicht der Fall ist, unterliegt sie den deutschen Gesetzesbestimmungen im Arbeitsrecht. Während ihrer Beschäftigung gelten jedoch ausschließlich die Gesetzesbestimmungen ihres Heimatlandes, sofern sie dort erwerbstätig sind. Daher ist es erforderlich, dass der Saisonarbeitskraft die "A1"-Bescheinigung vorliegt.

Die "A1"-Bescheinigung ist ein Nachweis dafür, dass für den ausländischen Arbeitnehmer nicht die deutschen Gesetzesbestimmungen gelten, sondern die Gesetzesbestimmungen des Landes, in dem er arbeitet. Daher genügt es, eine Kopie der "A1"-Bescheinigung den Lohnunterlagen beizufügen.


In solchen Fällen richten sich auch die Beiträge nach den Gesetzesbestimmungen des Heimatlandes. Dies bedeutet, dass der deutsche Arbeitgeber keine sozialversicherungsrechtlichen Verpflichtungen hat. Allerdings kann es sein, dass der deutsche Arbeitgeber gemäß den Gesetzesbestimmungen des Heimatlandes Sozialversicherungsbeiträge entrichten muss.

Voraussetzungen und Rechte bei der Saisonarbeit

Die Voraussetzungen und Rechte für Saisonarbeiter können von Land zu Land und von Branche zu Branche variieren. In der Regel gibt es jedoch einige grundlegende Aspekte, die allgemein gelten. Bitte beachte, dass die folgenden Informationen eine allgemeine Orientierung bieten und lokale Gesetze und Bestimmungen berücksichtigt werden müssen:

Voraussetzungen

Arbeitsvertrag:
In den meisten Ländern benötigen Saisonarbeiter einen schriftlichen Arbeitsvertrag, der die Bedingungen ihrer Anstellung festlegt. Dieser Vertrag sollte Angaben zu Lohn, Arbeitszeiten, Dauer der Beschäftigung, Urlaubsansprüchen und anderen wichtigen Details enthalten.

Musterschreiben Arbeitsvertrag für Saisonarbeit

Gerade in saisonalen Spitzenzeiten sind zusätzliche befristete Arbeitskräfte unentbehrlich. Mit unserem Arbeitsvertrag für Saisonarbeitnehmer erhältst du ein rechtssicheres Dokument für die Einstellung befristeter Arbeitnehmer mit Wohnsitz in Deutschland.

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Arbeitsgenehmigung:
Je nach Land und Staatsbürgerschaft benötigen internationale Saisonarbeiter möglicherweise eine Arbeitsgenehmigung oder ein Visum.

Mindestalter:
In Deutschland beträgt das Mindestalter für Saisonarbeiter 18 Jahre.

Gesundheitsuntersuchungen:
In einigen Branchen, insbesondere in der Landwirtschaft, benötigen Saisonarbeiter gesundheitliche Untersuchungen oder Impfungen, um Krankheitsübertragungen zu verhindern.

Rechte von Saisonarbeitnehmern

Lohn und Vergütung:
Saisonarbeitnehmer haben das Recht auf angemessenen Lohn für ihre Arbeit. Dies sollte im Arbeitsvertrag oder durch nationale Mindestlohngesetze geregelt sein.

Arbeitszeit:
Die wöchentliche Arbeitszeit muss mindestens 30 Stunden bei durchschnittlichen sechs Stunden pro Tag betragen.

Arbeitsschutz:
Saisonarbeiter haben das Recht auf sichere Arbeitsbedingungen. Dies umfasst den Zugang zu angemessener Schutzausrüstung und Schulungen zur Arbeitssicherheit.

Urlaub und Erholung:
Dem Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) entsprechend, hat jeder Arbeitnehmer in Deutschland ein Anrecht auf Urlaub. Das Gesetz unterscheidet nicht zwischen Beschäftigten in Voll- oder Teilzeit sowie nebenberuflicher oder geringfügiger Tätigkeit.

Sozialleistungen:
Saisonarbeiter haben Anspruch auf bestimmte Sozialleistungen wie Krankenversicherung, Lohnfortzahlung bei Krankheit oder Arbeitslosengeld.

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Vor- und Nachteile der Saisonarbeit

Saisonarbeit bietet sowohl Vor- als auch Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt, bevor du dich für einen Job in dieser Branche entscheidest. Hier sind einige der wichtigsten Vor- und Nachteile:

Vorteile

Flexibilität:
Saisonarbeit ermöglicht es dir als Unternehmer, flexibel auf saisonale Schwankungen in der Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen zu reagieren. Du kannst zusätzliche Arbeitskräfte einstellen, wenn der Bedarf steigt.

Kostenkontrolle:
Durch die Einstellung von saisonalen Arbeitskräften kannst du die Personalkosten besser steuern. Du musst keine dauerhaften Arbeitsverhältnisse eingehen und kannst die Belegschaft je nach Bedarf anpassen.

Schnelle Anpassung:
Bei Veränderungen in der Marktdynamik oder unvorhergesehenen Ereignissen kannst du mit Saisonarbeitern schnell reagieren, ohne langwierige Einstellungsprozesse durchlaufen zu müssen.

Spezialisierte Fähigkeiten:
In einigen Fällen können saisonale Arbeitskräfte spezielle Fähigkeiten oder Erfahrungen mitbringen, die für bestimmte saisonale Aufgaben oder Projekte erforderlich sind.

Risikominimierung:
Saisonarbeit kann dazu beitragen, das Risiko zu minimieren, das mit langfristigen Arbeitsverhältnissen verbunden ist, insbesondere wenn die Geschäftstätigkeit saisonbedingten Schwankungen unterliegt.

Nachteile der Saisonarbeit

Einarbeitungsaufwand:
Saisonale Arbeitskräfte müssen oft schnell eingearbeitet werden, was zusätzlichen Aufwand für Schulung und Supervision bedeutet.

Fluktuation:
Saisonale Mitarbeiter neigen dazu, häufiger den Arbeitsplatz zu wechseln, da sie oft nur kurzfristige Arbeitsverhältnisse haben. Dies kann zu einem erhöhten Bedarf an Neueinstellungen führen.

Geringe Bindung an das Unternehmen:
Saisonale Mitarbeiter sind in der Regel weniger loyal gegenüber ihrem Arbeitgeber und fühlen sich weniger mit dem Unternehmen verbunden, da sie wissen, dass ihre Beschäftigung begrenzt ist.

Qualitätsprobleme:
Wenn die Einarbeitungszeit kurz ist und die Arbeitskräfte nicht langfristig beim Unternehmen bleiben, kann dies zu Qualitätsproblemen bei Produkten oder Dienstleistungen führen.

Soziale Verantwortung:
Die Einstellung von saisonalen Arbeitskräften kann zu ethischen Fragen führen, insbesondere wenn Unternehmen die Arbeitnehmerrechte und Arbeitsbedingungen nicht angemessen berücksichtigen.

Logistik und Planung:
Die Verwaltung und Koordination von saisonalen Arbeitskräften kann eine komplexe logistische Herausforderung darstellen, insbesondere für Unternehmen, die in kurzer Zeit große Mengen an Personal benötigen.

Wie viel dürfen Saisonarbeiter verdienen?

Der Verdienst von Saisonarbeitern variiert je nach Land, Branche und spezifischem Job. Es gibt jedoch einige allgemeine Grundsätze:

Mindestlohn:
In vielen Ländern gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn, der auch für Saisonarbeiter gilt. Dieser Mindestlohn legt den niedrigsten Satz fest, den ein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern zahlen darf. Seit Januar 2015 gilt in Deutschland der gesetzliche Mindestlohn auch für saisonale Arbeitskräfte. Aktuell beträgt er 12,00 € (Stand Oktober 2023) brutto pro geleisteter Arbeitsstunde.

Branchenabhängige Unterschiede:
Das Einkommen in der Saisonarbeit variiert je nach Branche erheblich. Beispielsweise können Saisonarbeiter in der Landwirtschaft, im Tourismus oder im Bauwesen unterschiedliche Gehälter erhalten.

Vertragsbedingungen:
Die spezifischen Vertragsbedingungen, die du mit den Saisonarbeitern vereinbarst, sind entscheidend für deren Einkommen. Diese Verträge legen Stundenlohn, Arbeitszeiten, Überstundenregelungen und weitere finanzielle Vereinbarungen fest.

Ort der Saisonarbeit:
Das Einkommen kann auch von der Region oder dem Land, in dem gearbeitet wird, abhängen. In teureren Gegenden können die Gehälter tendenziell höher sein, um die höheren Lebenshaltungskosten auszugleichen.

Erfahrung und Qualifikationen:
Saisonarbeiter mit mehr Erfahrung oder speziellen Qualifikationen können oft höhere Gehälter verhandeln. Zum Beispiel könnten erfahrene Skilehrer in einem Skigebiet mehr verdienen als Anfänger.

Besteht eine Sozialversicherungspflicht für Saisonarbeiter?

Solltest du Saisonarbeitskräfte als kurzfristig Beschäftigte einstellen, so ist dieses Arbeitsverhältnis in der Regel versicherungs- und beitragsfrei in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Die Meldung erfolgt über die Minijob-Zentrale.

Dennoch gilt:

  1. Im Laufe eines Kalenderjahres darf ein kurzfristiger Minijob für maximal drei Monate oder 70 Arbeitstage ausgeübt werden. Es wird nicht nach Wochenarbeitstagen unterschieden.
  2. Zur Begründung einer kurzfristigen Beschäftigung sind die Zeitgrenzen von drei Monaten bzw. 70 Arbeitstagen gleichwertige Alternativen.
  3. Der kurzfristige Job darf nicht berufsmäßig ausgeübt werden. Eine Beschäftigung ist dann berufsmäßig, wenn sie nicht nur von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung für den Arbeitnehmer ist. Dann ist der Arbeitnehmer auch grundsätzlich sozialversicherungspflichtig. Das bedeutet aber auch, dass für ihn kein versicherungsfreier kurzfristiger Minijob in Frage kommt.

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Werden bei der Saisonarbeit Steuern fällig?

Ja, auch die Arbeit von Saisonarbeitern ist steuerpflichtig. Dabei ist es unerheblich, wie viel der Arbeitnehmer verdient. Dabei muss mit Steuern von pauschal 25 % oder einem individuellen Steuersatz gerechnet werden. Arbeitnehmer müssen ihrem Arbeitgeber die Steueridentifikationsnummer sowie das Geburtsdatum mitteilen. So kann der Arbeitgeber so die ELStAM-Daten abrufen und den Lohnsteuerabzug vornehmen. Was du beim Einstellen von Mitarbeitern beachten musst, erfährst du hier.

Urlaubsanspruch bei Saisonarbeit

Auch Saisonarbeiter mit einer Beschäftigungsdauer von weniger als sechs Monaten haben nach § 5 Bundesurlaubsgesetz Anspruch auf Urlaub. Sie erwerben pro Monat, den das Beschäftigungsverhältnis besteht, einen Anspruch auf ein Zwölftel des Jahresurlaubs. Bei einem Monat sind das zwei Tage Urlaub. Bei zwei Monaten Saisonarbeit sind das drei Tage Urlaub.

Bei einer Beschäftigungsdauer von sechs Monaten können Saisonarbeiter in der Regel zehn Tage Urlaub im Jahr beanspruchen, wobei in der Regel maximal zwei Tage pro Monat beantragt werden können. Diese Urlaubstage werden vergütet bzw. auch Saisonarbeiter haben einen Anspruch auf Urlaubsentgelt.

Kündigung eines Saisonarbeiters

Laut § 1 des Kündigungsschutzgesetzes ergibt sich für Saisonarbeiter ein Kündigungsschutz lediglich, wenn das Arbeitsverhältnis eine Dauer von mehr als sechs Monaten aufweist. Da diese üblicherweise nur für einen Zeitraum von drei Monaten beschäftigt werden, fällt der gesetzliche Kündigungsschutz für sie weg.

Saisonarbeiter unterliegen ebenfalls keiner vorgeschriebenen Kündigungsfrist. Daher haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Möglichkeit, eine Kündigungsfrist beispielsweise von nur einem Tag zu vereinbaren. Sobald die Saisonarbeit jedoch länger als drei Monate dauert, greifen automatisch die gesetzlichen Kündigungsfristen gemäß § 622 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Mehr zum Thema Kündigung Arbeitsvertrag findest du hier.

Arbeitslosengeld während oder nach der Saisonarbeit?

Auch wenn es sich bei der Saisonarbeit um ein kurzfristiges Arbeitsverhältnis handelt, besteht danach ein Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Grundbedingung ist, dass die Saisonarbeit mit einer Beschäftigungsdauer von sechs Monaten einhergeht. Nach der Saisonarbeit beträgt die Bezugsdauer für Arbeitslosengeld I ein halbes Jahr.

Es ist wichtig, dass sich die Saisonkräfte rechtzeitig bei den örtlichen Arbeitsbehörden arbeitssuchend melden und alle erforderlichen Unterlagen einreichen, um Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben.

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Saisonarbeit in Österreich

In Österreich gibt es eine breite Palette von Branchen, die Saisonarbeiter beschäftigen. Beliebte Saisonarbeitsmöglichkeiten sind in der Landwirtschaft (z.B. Ernte- und Obstbau), im Tourismus (z.B. in Skigebieten oder als Hotelangestellte), im Gastgewerbe (z.B. in Restaurants und Cafés) und im Bauwesen (z.B. für den Bau von Skiresorts).

Wie in Deutschland werden Arbeitsverträge zur Saisonarbeit in Österreich stets befristet abgeschlossen. Das heißt, dass vor dem vereinbarten Vertragsende keine der beiden Seiten kündigen kann. Eine vorzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist nur einvernehmlich möglich.

In Österreich eingesetzte Saisonarbeiter sind sozialversicherungspflichtig. Urlaubsanspruch und andere Ansprüche – zum Beispiel auf Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld – sind anteilsmäßig zu gewähren.

In Österreich erfolgt der Vertragsabschluss für saisonale Arbeitskräfte ebenso wie in Deutschland in der Regel auf befristeter Basis. Dies bedeutet, dass weder die Arbeitgeberseite noch die Arbeitnehmerseite vor dem vereinbarten Vertragsende eine Kündigung aussprechen kann. Nur einvernehmlich ist eine vorzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses möglich.

Saisonale Arbeitskräfte, die in Österreich beschäftigt sind, unterliegen der Sozialversicherungspflicht. Ihnen stehen entsprechend ihrem Arbeitszeitanteil Urlaubsansprüche und andere Leistungen wie beispielsweise Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld zu.

Fazit

Saisonarbeit bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Die Entscheidung, saisonale Arbeitskräfte einzustellen, sollte sorgfältig abgewogen werden, abhängig von den spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen deines Unternehmens. Zu den Vorteilen gehören die Flexibilität zur Bewältigung saisonaler Schwankungen in der Nachfrage, die Kostenkontrolle und die Möglichkeit, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren.

Auf der anderen Seite können die Herausforderungen der Saisonarbeit den Einarbeitungsaufwand, die Fluktuation, die geringe Mitarbeiterbindung, Qualitätsprobleme, ethische Fragen und logistische Herausforderungen umfassen. Es ist wichtig, diese Nachteile zu berücksichtigen und Strategien zu entwickeln, um sie zu bewältigen.

Insgesamt hängt die Effektivität der Saisonarbeit von einer guten Planung, Schulung und Mitarbeiterführung ab. Es ist entscheidend, sicherzustellen, dass saisonale Arbeitskräfte in das Team integriert werden und angemessen betreut werden, um die Vorteile der Saisonarbeit optimal zu nutzen und die Nachteile zu minimieren.

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FAQ

Ist ein Saisonarbeitsvertrag nur schriftlich zulässig?

Schriftliche Arbeitsverträge sind in der Regel empfehlenswert, um die Bedingungen der Saisonarbeit klar und rechtlich bindend festzuhalten. In vielen Ländern sind schriftliche Arbeitsverträge sogar vorgeschrieben, um die Rechte und Pflichten beider Parteien zu schützen. Es ist wichtig, dass der Vertrag alle relevanten Informationen enthält, einschließlich der Dauer der Saison, des Gehalts, der Arbeitszeiten und anderer Bedingungen.

Existiert ein Anspruch auf Entgeltfortzahlung bei Krankheit? Wer krankheitsbedingt nicht arbeiten kann, hat in Deutschland einen Anspruch auf Entgeltfortzahlung (§ 3 Entgeltfortzahlungsgesetz). Auch für Saisonarbeiter gelten diese Regelungen.

Wie lange darf ein Saisonarbeiter arbeiten?

Das Arbeitsverhältnis darf nicht länger als drei Monate am Stück (oder 70 Arbeitstage pro Jahr) bestehen. Somit gilt ein Saisonarbeiter als kurzfristig Beschäftigter.

Können Flüchtlinge in der Saisonarbeit tätig werden?

Um Immigranten, die sich noch im Asylverfahren befinden, beschäftigen zu können, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Erstens ist die Zustimmung der Ausländerbehörde erforderlich, und zweitens bedarf es der Genehmigung durch die Arbeitsagentur. Andernfalls gelten für ausländische Saisonarbeitskräfte, unabhängig von ihrem Herkunftsland oder Status, die gleichen Bedingungen wie für kurzzeitig beschäftigte deutsche Arbeitnehmer.

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